Die Frauen von Salem


Quelle: privat
Quelle: privat

 Autor: Brunonia Barry 

Verlag: btb Verlag

Bewertung: 4 von 5 Sternen



Salem ist eine sagenumwobene Stadt und untrennbar mit den berühmten Hexenprozessen des 17.Jahrhunderts verbunden. So ist es auch nicht verwunderlich, dass dieses Thema im Zentrum des Romans steht- allerdings nicht, wie es schon so oft x-mal der Fall war, denn die eigentliche Handlung spielt in der Gegenwart. 

 

An Halloween 1989 erschüttert ein grausamer Mehrfachmord die Stadt. Es überleben nur ein kleines Mädchen, Callie, und eine scheinbar verwirrte Historikerin.  Das Schicksal trennt sie und führt sie erst über zwanzig Jahre später wieder zusammen, als erneut in Salem ein Halloween-Mord geschieht. Schnell steht Historikerin Rose unter Mordverdacht, die weist jedoch jede Schuld von sich und behauptet, die "Banshee" sei dafür verantwortlich, eine Art Geisterfrau. Die Polizei von Salem untersucht mit Hilfe der Einwohner der Stadt, die teilweise über besondere mysteriöse Fähigkeiten verfügen, mögliche Zusammenhänge zwischen den Morden. Plötzlich steht auch die Überlebende Callie unter Verdacht, die eigentlich nur auf der Suche nach Antworten ihrer eigenen Vergangenheit ist. Wer versucht hier seine Spuren zu verwischen? Und ist vielleicht ein weiteres Opfer in Gefahr?

 

Ein Genre für diesen Roman zu bestimmen ist nicht einfach. Es gibt durchaus Züge eines historischen Romans, da die Historie den Rahmen vorgibt, allerdings gespickt mit kleinen romantischen Momenten. Größer ist dagegen das Label des Krimis, wobei auch hier in keinster Weise von einem Thriller gesprochen werden kann. Wer einen superspannenden Krimi erwartet, ist hier falsch. Es wird lediglich Spannung durch die Mördersuche aufgebaut, der Spannungsbogen bleibt allerdings recht flach. 

Das Setting macht es dem Leser leicht sich in dieses Thema hineinzuversetzen. Oft wird in aller Ausführlichkeit über die Hexen geschrieben, deren Ruf, Klischees oder andere mystische Phänomene, wie zB die Banshee. Die Handlungs- bzw. Zeitsprünge sind als roter Faden ideal, man kommt nicht durcheinander, sondern versucht selbst die fehlenden Puzzlestücke zusammen zu setzen. Man muss sich als Leser allerdings auf ein gewisses Level der Mystik und des Aberglaubens einlassen, bzw. sollte nicht unbedingt alles logisch hinterfragen, was aufgeführt wird.

 

Mir waren die vielen historischen Details, vor allem die Ausführungen zur Banshee- Thematik leider teilweise zu intensiv, da hätte ich lieber mehr Spannung an dieser Stelle gehabt. Dennoch ist es ein Buch, das man ungern aus der Hand legt, und vor allem für den Herbst ideal.